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Geschichte: Die Tochterfirma HVS GmbH
Die Haus- Verwaltungs- und Sanierungs- GmbH (HVS GmbH)
Die HVS GmbH, gegründet als Tochterunternehmen der WOGEBE im Jahr 1994, musste ihre Geschäftstätigkeit zum 31.12.2006 aufgrund einer Insolvenz einstellen.
Auch wenn das Tochterunternehmen der WOGEBE sich nicht am Markt durchsetzen konnte, sollen an dieser Stelle die Grundausrichtung des Unternehmens und die wesentlichen Effekte, die die HVS GmbH in den Jahren ihrer Geschäftstätigkeit zugunsten der Stadtteilentwicklung erzielen konnte, dargestellt werden:
Im Jahr 1994 gründete die WOGEBE mit der Haus- Verwaltungs- und Sanierungs- GmbH (HVS GmbH) ein Handwerksunternehmen als 100%-iges Tochterunternehmen mit folgenden Aufgaben:
Unterstützung der Muttergesellschaft bei der Sanierung ihres Hausbestandes, insbesondere durch Anleitung der Genossenschaftsmitglieder bei der Selbsthilfe.
Qualifizierung arbeitslose StadtteilbewohnerInnen, insbesondere langzeitarbeitslose Mitglieder der WOGEBE und deren langfristige Integration in Arbeit, die diesen ermöglich, ihre Existenz zu sichern.
Bereitstellung von Praktikumsplätzen für Qualifizierungsprojekte des Bürgerhauses Trier-Nord sowie von Ausbildungsstellen für Auszubildende und Arbeitslätze für Menschen mit Behinderungen.
Da es der WOGEBE ein Anliegen war, im Stadtteil einen „normalen Betrieb“ zu gründen, der am Markt agierte, erfolgte die Gründung der HVS GmbH ausdrücklich nicht als eine gemeinnützige GmbH, obwohl das Bauunternehmen eine deutliche soziale Ausrichtung hatte. Die HVS GmbH, deren Motto lautete: "Lokale Arbeitsplätze zu den lokalen Bewohnern" mobilisierte die Erwerbspotentiale und das Arbeitskräftepotential im Stadtteil. Regelmäßig stammte ein gutes Drittel der Mitarbeiterschaft aus dem umliegenden Wohngebiet.
Die Integrationsleistungen der HVS GmbH bezogen sich auf langzeitarbeitslose Menschen, die am Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar zu bezeichnen waren.
Die mit unterschiedlichen Meisterbetrieben breit gefächerten Integrationsstrukturen der HVS GmbH ermöglichte die Absolvierung einer Ausbildung in zehn unterschiedlichen Berufen im Bauhauptgewerbe, Baunebengewerbe sowie im kaufmännischen Bereich.
Auswahl und Qualifizierung der MitarbeiterInnen der HVS GmbH folgten dem Leitbild der WOGEBE, wonach die über Generationen andauernde Benachteiligung im ehemaligen sozialen Brennpunkt nur verbessert werden konnte, wenn sich im Bewusstsein der BewohnerInnen des Stadtteils die Bedeutung von Qualifizierung und Erwerbsarbeit fest verankern ließ. Dazu war es sinnvoll, Sanierungs- und Baumaßnahmen mit der Verbesserung von Qualifizierungs- und Beschäftigungschancen im Stadtteil zu verbinden.
Mit rund 80 benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die primär aus dem benachteiligten Wohngebiet kamen, konnten im Zeitraum von 1994 bis 2006 Bildungs- und Umschulungsverträge geschlossen werden.
Über unterschiedliche Projekte mit einer Laufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren, die zu Beginn in Trägerschaft des Bürgerhauses Trier-Nord, später in Kooperation mit dem Bürgerhaus durchgeführt wurden, wurden insgesamt 273 arbeitslose Menschen für die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung qualifiziert.
Im Rahmen ihrer Geschäftsaktivitäten gelang es der HVS GmbH, ein „soziales und arbeitsmarktrelevantes Netzwerk” aufzubauen, das der Optimierung der sozialen und beruflichen Integration diente.
Für unterschiedliche Akteure stellte die HVS GmbH ein wichtiger Kooperationspartner im Handwerk dar, da die leitenden MitarbeiterInnen über ihre fachlich-handwerklichen Qualifikationen hinaus dem Firmenkonzept als Sozialunternehmen entsprechend sozialpädagogisch geschult waren und so auch mit schwierigeren Mitarbeitern umgehen konnten. Praktikanten, Auszubildende und Beschäftigte wurden überwiegend auf Baustellen eingesetzt, die der Verbesserung der Wohnsituation in Trier-Nord dienten und durch die sie den Nutzen ihrer Tätigkeit klar erkennen konnten.
Seit 2005 führte die HVS GmbH als Konsortialpartner die Maßnahme „Ausbildungsbegleitende Hilfen“ der Arbeitsagentur durch (Stütz- und Förderunterricht für 90 Auszubildende aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe).
74 ehemals Langzeitarbeitlose wurden in der über zehnjährigen Firmengeschichte im Rahmen sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse bei der HVS GmbH eingestellt. Insgesamt konnten rd. 400 junge Menschen ein Praktikum bei der HVS GmbH absolvieren.
Bedingt durch die Insolvenz der HVS GmbH zum 31.12.2006 konnten die weitgehend über die Tätigkeit des Tochterunternehmens der WOGEBE gegebenen Integrationsmöglichkeiten in Beschäftigung nicht fortgeführt werden.
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